Wie lange brauchst Du, 

bis Du wieder stehst?

 

  

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Buch, Regie: Bernhard James Lang

Musik: Gerd R. M. Lorünser

Musikalische Leitung: Herbert Praxmarer

Produktionsleitung: Barbara Ditterich

 

 

 

Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Gewaltprävention ist eine Aufgabe, die von der Gesellschaft ernst genommen werden muss. Konflikte und Interessengegensätze dürfen nicht mit Gewalt ausgetragen werden. Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen wir eine solide Präventionsarbeit. Unsere Schulen in Tirol haben bereits viele erfolgreiche Modelle geschaffen, um der Gewalt an Schulen entgegenzuwirken.

Erfolgreiche Gewaltprävention zeichnet sich dadurch aus, dass kontinuierlich und systematisch soziale Kompetenzen bei Schülerinnen und Schülern entwickelt und gestärkt werden. Eine herausragende Initiative mit einem außergewöhnlichem Engagement zum diesem Thema ist das hier vorgestellte Tiroler Musiktheaterstück „The Puncher – Wie lange brauchst du, bis du wieder stehst ?“. Das Musiktheater ist ein Medium, bei dem alle Sinne angesprochen werden. Dadurch kann das Thema Gewalt nicht nur kognitiv sondern auch emotional behandelt werden. Dieser Ansatz ermöglicht gerade jungen Menschen einen Zugang zur präventiven Arbeit gegen Gewalt.

Als ehemalige Schuldirektorin weiß ich, wie viel Arbeit dahinter steckt, um eine solche Produktion auf so professionellem Niveau einzustudieren. Mein besonderer Dank gilt deshalb all jenen, die an der Produktion mitgewirkt haben. Weiters bedanke ich mich bei allen Beteiligten und Förderern für Ihr engagiertes Wirken an den Unterrichtsmaterialien und wünsche weiterhin viel Erfolg für dieses Projekt!

Dr. Beate Palfrader, Tiroler Bildungslandesrätin

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Ein klares „Nein“ zu Gewalt!


Dass „Gewalt die Waffe des Schwachen“ ist, stellte Mahatma Gandhi schon vor mehr als 50 Jahren fest. Und diese Weisheit des wohl bekanntesten Friedenskämpfers hat bis heute ihre Gültigkeit nicht verloren. Wer schwach ist, wehrt sich mit Gewalt, wer stark ist, weiß seine Probleme auf andere Art und Weise zu lösen. Deshalb ist es immens wichtig, Kindern und Jugendlichen die Werkzeuge in die Hand zu geben, Konflikte friedfertig zu bewältigen. Dazu bedarf es genau solcher Projekte wie „The Puncher“.

Mich als Kinder- und Jugendreferent der Stadt Innsbruck freut es besonders, dass dieses Projekt auch für Innsbrucker Schulen angeboten wird. Wichtige Aspekte des Zusammenlebens werden dabei aufgearbeitet. Jede Schülerin und jeder Schüler gewinnt durch die Teilnahme am Projekt und kann so Erfahrungen sammeln und Strategien zur Problembewältigung erlernen. 

Gespannt erwarte ich auch schon die Aufführungen von „The Puncher“ im Juni im Landesjugendtheater, welche nach dem großen Erfolg 2008 wieder aufgenommen werden, sowie die Verfilmung des Musiktheaters, die im Herbst erscheinen soll. Damit wird ein breites Publikum angesprochen. Kinder und Jugendliche haben so die Möglichkeit, die Problematik der Gewalt mit allen Sinnen zu erfassen.

Anhand von „The Puncher“ wird außerdem gezeigt, wie viel Menschen bewirken können, wenn sie ihr Ziel nicht aus den Augen verlieren. Was als Idee bei einer Pfarrgemeinderatsklausur begann, ist heute ein großartiges Projekt geworden. Um so etwas zu bewerkstelligen braucht man Zielstrebigkeit, soziales Engagement und die Liebe zu seinen Mitmenschen.

An dieser Stelle möchte ich deshalb auch den Initiatoren und natürlich allen Mitwirkenden für diese sehr sinnvolle Aktion danken. Danke, dass Sie sich für uns, für eine gewaltfreie Gemeinschaft, einsetzen.


Vizebürgermeister der Stadt Innsbruck Christoph Kaufmann

Innsbruck, im Mai 2011

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Schule als Ort für Gewaltprävention

Gewalt soll und darf es, in welcher Form auch immer, in der Schule nicht geben, denn gerade Schule kann präventiv agieren und Gewalt verhindern. Dabei gilt es zu unterscheiden, ob unmittelbar zu reagieren und ein plötzlich auftretender Konflikt zu kalmieren ist, oder ob Jugendliche bereits aus einem gewalt- oder konfliktbeladenen Umfeld kommen. Es gilt sie mit entsprechenden Strategien vertraut zu machen, die ihnen helfen, besser mit Provokation oder gar körperlichen Angriffen umzugehen.

Der große Vorteil ist, dass man gerade in der Schule langfristig und vorbeugend den SchülerInnen ein Gefühl des Umgangs miteinander in wertschätzender und respektvoller Weise vermitteln kann.

An der Handelsakademie und Handelsschule Innsbruck wurde vor einigen Jahren zur Bewältigung größerer oder kleinerer Konflikte ein Buddysystem eingeführt.  SchülerInnen aus höheren Klassen und ein speziell geschultes Lehrerteam betreuen die Neueinsteiger in unserer Schule, machen sie einerseits mit den Usancen und Gebräuchen der Schule bekannt und helfen ihnen aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen, den Schulalltag besser zu bewältigen.

Als fixe Komponente agiert hier das geschulte Lehrerteam.

Das Buddysystem hat sich gerade in unserer berufsbildenden Schule, die als Vorlauf zum Eintritt ins Berufsleben auch soziale Skills lehrt und trainiert , gut bewährt. Wir sind stolz darauf, dass es kaum mehr zu groben Auseinandersetzungen kommt und bemühen uns, in diesem Sinne weiter zu arbeiten. Gewaltprävention war  einer unserer wichtigsten Schritte auch in Hinsicht auf die Entwicklung unseres Leitmotivs für unser Schulprogramm, denn nur wenn alle Beteiligten der Schulgemeinschaft positiv miteinander umgehen und auch manchmal ein Auge zudrücken können und über sich hinauswachsen können, werden wir unser Ziel des friedlichen Miteinanders erreichen können.

Mein besonderer Dank gilt Frau Prof. Mag. Ditterich, die maßgeblich als Initiatorin an dem Projekt The Puncher beteiligt war und natürlich auch den ProfessorInnen Abart, Cassan-Juen, Helfer, Pleifer und Salzburger, die das Begleitmaterial für einzelne Fachgruppen ausgearbeitet haben. Diese Unterlagen tragen sicherlich zur Bewältigung und Aufarbeitung von Konflikten und wesentlich zur Lösungsfindung bei.

Mag. Dr. Karin Peter, Direktorin der HAK Innsbruck

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„Ein Traum wird Wirklichkeit – so könnte man die Entstehungsgeschichte des Musiktheaterprojekts von Bernhard James Lang / Gerd R. M. Lorünser „THE PUNCHER – WIE LANGE BRAUCHST DU, BIS DU WIEDER STEHST?“ nennen.

Im Spätherbst 2007 entstand in einer Gruppe engagierter Jugendlicher die Idee, ein Musiktheater zu schreiben, das sich mit der Welt der Jugendlichen von heute auf ihrem von Problemen aller Art gekennzeichneten Weg in die Eigenverantwortung auseinandersetzt. Nach knapp einem Jahr gelangte „The Puncher“ in Völs zur Uraufführung und wurde wegen des großen Erfolges bei Jung und Alt noch vier Mal in Innsbruck und Telfs gespielt.

Das Projekt, das in der Gewaltprävention im Unterricht von der 8. bis zur 13. Schulstufe zum Einsatz kommt,  wurde mit Mitteln des BMUKK und des BKA, des Landes Tirol und der Stadt Innsbruck gefördert und ist sowohl im akuten Anlassfall als auch als zweiwöchiges fächerübergreifendes Gesamtprojekt für eine oder mehrere Klassen gedacht. Tonträger und Film sind ab Herbst 2011 bei der Medienstelle des BMUKK erhältlich.

Die Unterrichtsmaterialien stehen für die Fächer Deutsch, Kommunikation, Religion, Ethik, Politische Bildung und Recht, Psychologie und Musikerziehung zum Downloaden von unserer Website bereit.

Rückfragen bitte an b.ditterich@tsn.at

Unser besonderer Dank gilt Herrn MR Mag. Walter Olensky (BMUKK), Herrn Mag. Herwig Lenz (BKA - Leiter der Präventionsabteilung), Herrn Mag. Wilhelm Soucek (BKA), Herrn LAbg Anton Pertl (Land Tirol, Vzbgm. Völs), Frau Landesrätin Dr. Beate Palfrader (Land Tirol), Herrn Vzbgm. Christoph Kaufmann (Stadt Innsbruck), Herrn Pfarrer Christoph Pernter, Herrn Peter Mayr (TVB Völs) und den vielen Helfern und Gönnern aus Völs,  Innsbruck und dem Land Tirol, Herrn Bernhard Trummer-Kaufmann, Verein Neustart Innsbruck, Frau Direktorin Dr. Karin Peter (HAK Innsbruck), unseren Musikern, SchauspielerInnen, SängerInnen, den AutorInnen des Unterrichtsmaterials, Frau Christl Töpfer für das Korrekturlesen, Frau Sarah Larcher für die Überprüfung der Buchhaltung und den vielen ZuseherInnen und Fans, die uns ermutigt haben, unser Projekt erfolgreich fortzusetzen.

The Puncher-Team

Innsbruck, 15.5.2011